Ich brauche nicht viele Freunde zum glücklich sein, ES MÜSSEN NUR DIE RICHTIGEN SEIN! – Zum letzten Geburtstag gab es diesen Magneten von einem Freund für unsere Wand und ja, gerade in Kristenzeiten habe ich gelernt, wie richtig dieser Spruch ist…..
Philosophie, seit der Schulzeit bin ich fasziniert ….
Damals in der Schule, als ich kurz vor dem Abitur in der zwölften Klasse nach Mannheim gewechselt bin, bekam ich ein neues Schulfach. Philosophie, ein Fach, dass mich sofort in den Bann gezogen hat und bis heute nicht los gelassen hat. Dort lernte ich Aristoteles näher kennen und seine Gedanken über Freundschaft.
Was Freundschaft überhaupt ist und was ist die Vorraussetzung für eine Freundschaft?
Freundschaft zwischen zwei Menschen kann nur gut gehen, wenn sie auf Gegenseitigkeit beruht. Nur wenn ich dem Grund um seiner selbst Wille mag und ihm Gutes wünsche, dann kann es eine wahre Freundschaft geben.
Freundschaft ist eine enge Beziehung zwischen zwei oder mehr Menschen, die auf gegenseitigem Vertrauen, Verständnis und Respekt basiert. Freundschaften können auf verschiedenen Ebenen existieren und reichen von flüchtigen Bekanntschaften bis hin zu tiefen und langanhaltenden Bindungen. In der Regel teilen Freunde ähnliche Interessen, Werte und Ansichten und unterstützen einander in guten und schlechten Zeiten. Freundschaft kann auch eine Quelle der Freude, des Trostes, der Inspiration und des Wachstums sein.
Vertrauen
Freunde sollten einander vertrauen können. Das bedeutet, dass sie offen miteinander kommunizieren und sich gegenseitig respektieren.
Ehrlichkeit
Ehrlichkeit ist ein wichtiger Bestandteil jeder Freundschaft. Freunde sollten in der Lage sein, sich ihre Meinungen und Gefühle mitzuteilen, ohne Angst vor Verurteilung zu haben.
Unterstützung
Freunde sollten einander unterstützen, wenn es darauf ankommt. Das bedeutet, dass sie in schwierigen Zeiten füreinander da sind und sich gegenseitig ermutigen und motivieren.Gemeinsame Interessen: Gemeinsame Interessen sind ein wichtiger Bestandteil jeder Freundschaft. Freunde sollten in der Lage sein, gemeinsam Zeit zu verbringen und Dinge zu tun, die ihnen beiden Spaß machen.Respekt: Freunde sollten einander respektieren und akzeptieren, wer sie sind. Das bedeutet, dass sie einander nicht verurteilen oder versuchen, einander zu ändern.
Loyalität
Loyalität ist ein weiterer wichtiger Bestandteil jeder Freundschaft. Freunde sollten einander treu sein und sich aufeinander verlassen können.
Aristoteles – drei Arten von Freundschaft …
.Für Aristoteles ist Freundschaft ein Austausch, bei dem man lernt, zu empfangen und zu geben. Für ihn gibt es drei Arten von Freundschaft.
Die Freundschaft der Lust
Diese Freundschaft kennen wir doch alle, vor allem als Jugendliche pflegen wir diese Freundschaft sehr. Wir haben ganz viele Freunde, mit denen wir etwas unternehmen wollen, stundenlang ausgehen und es uns gut gehen lassen. Solange es gegenseitig nur ums Vergnügen geht, ist diese Freundschaft perfekt. Wir lieben nicht die Eigenschaften des anderen, sondern das Vergnügen, dass wir zusammen erleben.
Die Freundschaft des Nutzens
Bei einer Freundschaft hofft jeder, sie beruht auf Gegenseitigkeit. Wir wünschen uns, von unserem Freund unterstützt zu werden und ihm vertrauen zu können. Leider gibt es aber Freunde, die uns manipulieren, um aus unserer Freundschaft einen Nutzen, Vorteil für sie zu verschaffen und lassen uns fallen, sobald wir ihnen diesen Nutzen nicht mehr bieten können.
Diese beiden Arten von Freundschaft sind in meinen Augen keine andauernden Freundschaften, da immer einer der beiden Freunde irgendwann auf der Strecke bleibt und sich zu sehr verbiegen muss, um diese Freundschaft aufrecht zu erhalten.
Die vollkommende Freundschaft
Diese Freundschaft streben wir doch alle an. Einen Freund zu haben, der dich nicht wegen deines Nutzens oder deiner Feierlaune liebt, sondern aufgrund deiner persönlichen Eigenschaften. Dieser Freund liebt dich um deiner selbst willen, ist für dich da, auch wenn es schwierige Zeiten gibt. Selbstverständlich kommt auch bei dieser Freundschaft der Spaß und die Freude nicht zu kurz. Aber es ist auch Verständnis für den anderen da, wenn es ihm nicht so gut geht, oder er braucht Hilfe.
Kennst du solche Freundschaften?
Ich glaube jeder von uns hat die ersten zwei Arten der Freundschaft schon erlebt. Der Feierfreund, der dich fallen lässt, sobald du Familie gegründet hast oder in festen Händen bist. Der Nutzenfreund, der nur solange dein Freund bist, wie du ihn selbstverständlich immer mit deinem Auto zu gemeinsamen Veranstaltungen abholst – Der kleine Umweg macht dir doch nix aus- . Oder –Du passt doch gerne auf meine Kinder auf und wenn du deinen vom Kindergarten abholst, kannst du meine gleich mitbringen?- Ich denke, da kennt jeder von uns genug Beispiele. Aber wehe, du brauchst mal Hilfe oder möchtest abgeholt werden, da gibt es 1000 Ausreden, warum es ausgerechnet heute gerade ausnahmsweise mal nicht geht. Ehrlich gesagt, für mich sind solche Menschen auch keine Freunde, sondern Bekannte, entweder sehr gute Bekannte, aus denen, nachdem wir Feierfreunde waren, dann später Freunde wurden, mit denen ich auch noch etwas unternehmen kann, wenn ich Spaß haben will und keine tiefgründigen Gespräche führen will. Aber von den sogenannten Nutzenfreunden habe ich mich rigeros getrennt und gemerkt, wie gut mir es tut.
Wenn wir jemandem nicht vertrauen können, können wir uns auch nicht öffnen und ehrlich mit ihm kommunizieren. Ohne Vertrauen können wir keine tiefgründigen Beziehungen aufbauen und uns nicht aufeinander verlassen.
Es ist wichtig, dass wir uns Zeit nehmen, um das Vertrauen unserer Freunde zu gewinnen und auch ihnen unser Vertrauen schenken. Wenn wir uns gegenseitig vertrauen, können wir uns aufeinander stützen und einander helfen, in guten und schlechten Zeiten.
Wenn mein Freund bewusst mein Vertrauen missbraucht oder eine Handlung begeht, die ich als inakzeptabel empfinde, beende ich die Freundschaft. Für mich ist es wichtig, mich in einer Freundschaft respektiert und wertgeschätzt zu fühlen, und wenn das nicht der Fall ist, habe ich für mich entschieden, mich von dieser Freundschaft zu trennen.
Kennst du auch die wahre Freundschaft?
Ich habe nicht viele wahre Freunde, aber die, die zu meinen wahren Freunden zählen, begleiten mich fast alle schon viele Jahre. Eine sogar schon seit Kindertagen. Meine wahren Freunde haben mich und meine Familie begleitet, durch sehr schwere Zeiten und sind immer für mich da.
Und auch jetzt, in diesen sehr unwirklichen Zeiten sind meine wahren Freunde da. Treffen geht leider nicht so richtig, aber chatten, telefonieren, ein kleiner Gruß per Post, ich weiß, sie denken an mich und ich denke an sie. Sie sorgen und kümmern sich um mich und lecken mit mir meine Wunden. Sie sind keine kleinen Egomanen, die sich nur um sich selbst drehen.
Danke an jeden einzelnen von euch, dass ich euch habe. Wahre Freunde sind gerade in diesen Zeiten so wichtig.
Die Bilder sind letztes Jahr im November in Amsterdam enstanden.